Textuelles Risikomanagement vs. modellbasiertes Risikomanagement

Risikomanagement erkennt Gefahren, doch ohne Kontext bleiben Risiken schwierig greifbar. Häufig fehlt der direkte Bezug zu Prozessen, Systemen oder Verantwortlichkeiten.

Sehr häufig besteht Risikomanagement darin, dass eine Risikoanalyse mehr oder weniger strukturiert erfolgt und in tabellarischer Form niedergeschrieben wird. Neben der Einstufung der Risiken bzw. ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und der Schadenshöhe wird dabei auch der Wirkort der Risiken betrachtet und dokumentiert. Oftmals wird dieser in Form des Prozesses/Prozessschritts beschrieben. Maßnahmen, die die Eintrittswahrscheinlichkeit und/oder die Schadenshöhe reduzieren runden die Risikodokumentation ab.

Es entsteht eine Art Katalog über die Risiken und ihren Informationen und wenn man sich besonders Mühe gibt, wird ein Risikoportfolio grafisch erstellt, aus dem visuell schön hervorgeht, dass es keine Risiken mehr gibt, dieals tiefrot oben rechts im Portfolio erscheinen.

ARCWAY Cockpit Risikoanalyse

Schafft das wirklich Überblick?

Wenn die Risikolisten länger und länger werden, wenn die Prozesse mehr und mehr werden, besteht die Gefahr, dass die Risikoanalyse nicht vollständig ist und damit Risiken und deren Auswirkungen übersehen werden. Besonders problematisch ist auch, dass ein übergeordneter Überblick über die Risikosituation nicht vorhanden ist. Wie aber kann ein entsprechender Überblick gewonnen werden? Das eingangs erwähnte Risiko-Portfolio ist ein sehr beliebtes Mittel hierfür, wobei mit einer solchen Grafik zwar ein Gesamtüberblick vermittelt wird, jedoch kein Prozess- und Geschäftsbezug erkannt wird, da die Wirkorte der Risiken hierbei nicht visualisiert werden.

Risiko-Heatmap mal anders

Unter der Bezeichnung Risiko-Heatmap findet man verschiedene, grafische Darstellungen, oftmals auch die obige Grafik, die hier als Risiko-Portfolio benannt wurde. Der Hintergrund, warum in diesem Artikel von einem Portfolio und nicht von einer Heatmap gesprochen wird, ist einfach: Da der bereits erwähnte Wirkort nicht dargestellt wurde, passt der Name Portfolio besser es soll folgend aufgezeigt werden, wie eine Risiko-Heatmap auch aussehen kann und hierbei auch der Wirkort berücksichtigt wird. Vorab aber ein Blick auf folgende Abbildung:

ARCWAY Cockpit Unternehmen BPMN

Obige Abblidung zeigt eine sog. Fachlandkarte. Auf verständliche und transparente Weise wird hier der fachliche Kontext des exemplarischen Unternehmens „Autoflott“ dargestellt. Wer an dieser Stelle mehr über Landkarten wissen möchte, dem empfehle ich an dieser Stelle den Beitrag Landkarten – nicht nur geografisch. Hier wird das Thema Landkarten aufgegriffen und erläutert.

Besonders interessant ist bei dieser Darstellung, dass alle eckigen Elemente jeweils die Akteure in den dahinter liegenden Prozesse darstellen und die abgerundeten Elemente die jeweiligen Informationen, die im Rahmen der Prozesse erstellt, gelesen, bearbeitet und ausgetauscht werden. Wenn demnach die Wirkorte von Risiken Prozesse bzw. Prozessschritte sein sollen, dann finden wir eben diese Wirkorte auf einer solchen Landkarte wieder! Risiken beziehen sich dann auf eben genau die Elemente, die hier grafisch dargestellt sind. Verwenden wir nun ein Farbschema, wie es auch bei einem Risiko-Portfolio verwendet wird, so kann eine Fachlandkarte als Risiko-Heatmap folgendermassen aussehen:

ARCWAY Cockpit Heatmap

Mit der hier dargestellten Risiko-Heatmap wird sofort ersichtlich, wo Risiken existieren und wie gravierend die Einstufung zu bewerten ist. Selbstverständlich wird mit einer solchen Heatmap die detaillierte, tabellarische Dokumentation nicht ersetzt sondern diese lediglich über den modellbasierten, grafischen Ansatz ergänzt.

Fazit

Bei einem modellbasierten Risikomanagement erfolgt die Analyse, Erfassung und Bewertung von Risiken und den dazugehörigen Maßnahmen mit Bezug auf ein grafisches Modell. Der besondere Vorteil besteht darin, die Auswirkung der Risiken deutlich transparenter zu erkennen. Verschiedene Heatmaps sind hierbei denkbar: Neben der fachlichen Sicht, wie oben dargestellt, sind auch Grafiken möglich, bei denen Anwendungen, Infrastruktur etc. dargestellt werden.

Mit ARCWAY Cockpit kann ein komplett modellbasiertes Risikomanagement aufgebaut werden. Die Risken und Maßnahmen können in ein grafisches Modell hineinverlinkt werden. Das Schreiben der umfangreichen tabellarischen Daten entfällt vollständig, denn diese Übersichten sind als Bericht vollautomatisch erstellbar!

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